Ereignisreicher Spaziergang

Unser Hund ist jagdlich ambitioniert was einiges abverlangt auf den Spaziergängen. Oh, was für ein Tag heute!

Am Morgen überlegte ich in einem Gebiet spazieren zu gehen welches gut übersichtlich ist und ich den Jungspund frei laufen lassen kann. Ich hatte zwar zu Beginn des Winters dort auf freiem Feld bereits am frühen Morgen drei Rehe gesichtet und auch weiter weg am Waldesrand äsen sie oft.

Ich war heute Morgen aber etwas später unterwegs und hatte mein Hauptmerk eher auf die Rabenvögel gerichtet. Natürlich hatte auch Anouk diese gesichtet. Sie waren jedoch auf der anderen schmalen Bachseite etwas weiter weg im Feld. Ich nutzte das natürlich um sie abzurufen und beim herankommen zu belohnen was auch recht gut gelang.

Etwas weiter vorne dann ein Greiffvogel welcher sich beim Bachufer auf einen hohen abgesägten Baumstamm nieder gelassen hatte. Er flog auf und davon, Anouk setzte kurz hinterher, drehte um und kam zu mir ohne, dass ich ein Kommando gegeben habe, sie wollte ihre Belohnung.  

Weiter vorne dröhnte ein riesiger Traktor mit Anhänger am anderen Ufer des schmalen Bachlaufes. Ein Mann mit Leuchtweste stand im Bach und hantierte mit einem dicken Rohr. Zwei weitere Männer diskutierten bei einem Abflussrohr am Wegesrand auf unserer Seite. Dies war also für uns eine gute Übung.

 

Ganz zufrieden war ich beim Vorbeilaufen nicht. Anouk war still  aber sie zog wie ein Brauereipferd. Sie konnte sich erst wieder auf mich konzentrieren als wir schon vorbei waren. Nach kurzer Strecke überquerten wir die Strasse und liefen auf der anderen Seite des Baches wieder zurück. Da stand bereits dieser erwähnte, dröhnende Traktor. Wir konnten zügig daran vorbei gehen. Ich habe sie natürlich dafür belohnt. Es hat mich sehr gefreut. Ich fand, nachdem was wir in diesen 20 Minuten die wir unterwegs waren bereits schon aufregendes erlebt hatten beeindruckend.

Nach dem passieren des Traktores gab ich Anouk wieder frei. Wir liefen weiter dem Bachlauf entlang, bestaunten die zurückgelassenen Spuren der Biber. Etwa 30 Meter vor der nächsten Brücke macht der Weg eine sanfte Biegung. Ich hatte noch soeben den Waldrand weiter weg beobachtet ob die Rehe dort standen. Ich blickte Richtung Anouk, die vor mir lief und sehe unmittelbar etwa 15 Meter vor uns drei Rehe...

Ich rief meinen Superrückruf und sie kommt angesprungen, obwohl sie die Rehe erblickt hatte. Ich hatte echt Zweifel, ob sie kommen würde. Ich liess sofort viele, viele Guddies fallen klinkte die Leine ein, und schmiss noch weitere Guddies in die entgegengesetzte Richtung von den Rehen.

Ich dachte so bei mir, der Einsatz war erfolgreich und schickte ein riesengrosses Danke hinauf. Als wir an der Stelle vorbei kamen wo die Rehe anscheinend hinter der leichten Wegbiegung über den schmalen Bachlauf hinübergesetzt hatten, war es dann vorbei. Anouk hing in der Leine schnüffelte aufgeregt den Spuren nach. Ich nahm sie zu mir, lief weiter und belohnte sie als sie Blickkontakt aufnahm. Sie war jedoch ziemlich aufgeregt und unkonzentriert. Ich war natürlich nachdem innerlich auch nicht im Schlafmodus. Ich bin einfach sehr, sehr dankbar, dass sie nicht den Rehen nachgesetzt hat.

Für mich hat sich der fortwährende Aufbau und das konstante Training bereits bei diesen zwei nahen Begegnungen sehr gelohnt, wenn es dadurch nicht zu einer Verfolgung ausartete, und Anouk sogar zu mir kam um die Belohnung abzuholen.

 

Wenn ich daran weiterhin konzentriert und intensiv weiter übe und es somit zu einer sehr, sehr hohen Zuverlässigkeit kommt, bin ich mehr wie Zufrieden. Ich gehe sogar davon aus, dass wir es immer beibehalten müssen.